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Kublai Khan

Todestag des Großkhans der Mongolen und chinesischen Kaisers

Die unterhaltsame Serie „Marco Polo“ ist ein gutes Beispiel für das westliche Bedürfnis, ein europäisch/amerikanisches Gesicht in eine Story einzubinden, in der es ansonsten eigentlich vor allem um Menschen geht, die überhaupt nichts mit Europa oder Amerika zu tun haben – vorgeblich, weil das Publikum sonst keinen Anknüpfungspunkt an die Serie und die übrigen Schauspieler*innen finde.


Natürlich ist die Person Marco Polos ein guter Ausgangspunkt und eine eigene Serie durchaus wert. Die Person Kublai Khans – großartig gespielt von Benedict Wong – und die Geschehnisse an seinem Hof erweisen sich jedoch schon sehr schnell als derart faszinierend, dass der arme Marco Polo von den Autor*innen der Serie nur noch widerwillig hier und da eingebunden wird. Ähnlich verhält es sich vielleicht mit der Neuauflage von „Shogun“. Je stärker die Serienmacher*innen auf die japanischen Charaktere und ihre Stories eingehen, desto verlorener wirkt die Figur des englischen Gestrandeten im Seriengeschehen.


Kublai Khan hätte eine eigene Serie verdient. Er ist einer der ersten Herrscher der Moderne, auch wenn er mitten im Hochmittelalter lebt. Das kommt nicht von ungefähr: Sein Leben und Lernen ist geprägt von weisen und pragmatischen Frauen in seiner Familie und Umgebung.

Kublai Khan
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